PRESSEERKLÄRUNG – Freiburg, den 2.12.2011

(Die lokale Presse hielt es nicht für erforderlich diesen Beitrag zu veröffentlichen!)

Die Bürgerinitiative Pro Flugplatz Freiburg e.V. und ihre Mitglieder sprechen sich entschieden gegen eine Schließung des Flugplatzes oder anderweitige Nutzung aus.

Die Gründe sind die Gleichen wie schon damals beim Bürgerentscheid im Jahr 1995.

Nur der Flugplatz stellt sicher, dass die großen Grünflächen nicht bebaut und damit schützenswerte Biotope zerstört werden. Er sorgt mit seinen Freiflächen für einen optimalen Temperaturausgleich und Durchlüftung der angrenzenden Stadtteile und der Innenstadt. Es verwundert daher sehr wenn sich jetzt eigentlich Umwelt bewusste Politiker wie z.B. Junges Freiburg/Die Grünen für eine mögliche Bebauung aussprechen. Noch 1995 sprachen sie sich auf ihrem Flugblatt entschieden dagegen aus und stellten fest, dass der einmütige Beschluss des Gemeinderates ist, die grüne Mitte Freiburgs auch künftig zu erhalten. Dies ist bei einer Bebauung und dann üblicherweise im Laufe der Jahre folgenden Nachverdichtung nicht möglich. Auch die SPD teilte seinerzeit verbindlich mit, dass das nach der Bebauung mit der Neuen Messe/11. Fakultät noch verbleibende und als notwendige Ausgleichsfläche ausgewiesene Flugplatzgelände als sogenannte Grüne Lunge wegen seiner klimatischen Funktion nicht weiter bebaut werden darf. Auch die immer wiederkehrende Kritik bezüglich Sicherheit und Lärm ist nicht mehr gerechtfertigt. Die Verlängerung der Landebahn und Anflugbefeuerung entspricht heutigen Standards und verbessert die Sicherheit erheblich. An- und Abflüge werden nach Möglichkeit lärmminimierend ausgeführt. Naiv wäre es auch zu glauben, dass eine Bebauung oder anderweitige Nutzung keinen Lärm verursacht. Zumal dies zu einer weiteren Verkehrs- und damit Feinstaubbelastung führen würde.

Aber auch aus gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gründen ist es kaum vorstellbar auf den Flugplatz zu verzichten. In der Wirtschaft muss heute alles schnell gehen. Dies gilt insbesondere auch für die Verkehrsanbindung und damit für den Erhalt von Arbeitsplätzen in Freiburg und der Region. Es muss nicht besonders betont werden, dass ein schneller Organtransport Leben rettet oder die Heilungschancen deutlich verbessert. Autobahn und Zug stellen hier aufgrund von möglichen Staus und Verspätungen keine verlässliche Alternative zum Flugzeug dar.

Es gibt aber auch rechtliche und ideelle Gründe. Im Jahr 2005 genehmigte der Gemeinderat per Beschluss Verträge mit den Firmen und gemeinnützigen Sportvereinen und damit den Verbleib bis 2031. Dafür wurden auf den Hallendächern Solaranlagen errichtet deren Erlös an die Flugplatz GmbH als Eigenbetrag der Flugplatznutzer für Sicherheitseinrichtungen abgeführt wird.

Nur mit diesen Anlagen erreichte die Stadt Freiburg ihr Ziel bundesweit führend im Photovoltaikbereich zu sein.

Im Herbst 2010 bewilligte der Gemeinderat die Umsiedlung von zwei Vereinen auf das Flugplatzgelände weil deren Gelände für gewerbliche Zwecke benötigt wird. Zwei weitere Firmen haben ebenfalls Ihre Planungen zur Neugründung/Erweiterung mit entsprechenden Investitionen abgeschlossen. Die Umsetzung steht nun an. Jetzt so kurz danach die bisherigen Vereinbarungen zu stoppen ist nicht akzeptabel. So mit Firmen umzugehen die zu den vorhandenen 45  weitere Arbeitsplätze in Freiburgschaffen und in Gebäude investieren ist kaum nachvollziehbar. Insbesondere dann auch noch, wenn deren Mitarbeiter so kurz vor Weihnachten um Ihre Arbeitsplätze fürchten müssen.

Wenig Verständnis dafür bringen auch die Sportvereine am Freiburger Flugplatz mit Ihren 1000 Mitgliedern auf die wertvolle Jugendarbeit leisten und sich in Ihrem Bestand gefährdet sehen. Flächennutzung muss nachhaltig sein und darf gewachsene und bewährte Strukturen nicht zerstören. Politik darf kein Fähnchen im Wind sein. Die Bürgerinitiative pro Flugplatz Freiburg e.V. und ihre Mitglieder verlangen die Verlässlichkeit und Einhaltung getroffener Vereinbarungen.